Brüssel/Berlin.

Eine weitere Zulassung für den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat ab 2018 in Europa steht trotz großen Zeitdrucks weiter auf der Kippe. Im zuständigen Expertengremium der EU-Länder gab es am Donnerstag in Brüssel keine nötige Mehrheit für eine Verlängerung der Lizenz. Glyphosat ist in Europa bis Mitte Dezember zugelassen. Die EU-Kommission teilte mit, dass sie ein Vermittlungsverfahren einberufen wolle. In der noch amtierenden schwarz-roten Bundesregierung gab es neuen Krach.

Die Brüsseler Behörde hatte ursprünglich eine Verlängerung der Lizenz um zehn Jahre angepeilt. Weil es dafür keine Mehrheit gab, hatte sie zuletzt davon Abstand genommen und nun fünf Jahre vorgeschlagen. Aber auch dieser Vorschlag fand nun nicht die nötige Mehrheit in dem Gremium, in dem Experten der 28 EU-Länder sitzen. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung abermals, weil die Regierung bei dem Thema uneins ist. In einer möglichen Jamaika-Koalition lehnen die Grünen eine Verlängerung der Lizenz ab. Insgesamt stimmten am Donnerstag 14 EU-Länder für die Verlängerung, neun dagegen, fünf enthielten sich.

Das in der Landwirtschaft breit eingesetzte Mittel steht unter anderem im Verdacht, krebserregend zu sein.