Hamburg.

In diesen Tagen reden in Deutschland viele Leute von Jamaika. Dabei geht es um Politik: Die Parteien CDU, CSU, FDP und Grüne verhandeln miteinander, ob sie zusammen regieren können – in einer sogenannten Jamaika-Koalition. Aber was hat das mit dem Land Jamaika zu tun?

Der Grund ist die Flagge von Jamaika. Sie ist schwarz, gelb und grün. Das sind auch die Farben von CDU/CSU (Schwarz), FDP (Gelb) und den Grünen.

Im echten Jamaika, wo es tropisch heiß ist, hat man davon bisher kaum etwas gehört. Auf dieser Insel in der Karibik – dem Meer östlich von Mittelamerika – leben auch nur rund 300 Deutsche. Wir treffen Sharifa Porter und ihre Freundin Beyonce Blackwood. Beide tragen eine Schuluniform mit Krawatte.

Jeden Tag von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr dauert der Unterricht. Die Mädchen zeigen stolz den typischen Gruß ihres Landes. Mit ihren Fäusten stoßen sie aufeinander, man sagt dazu: „Ya, man, respect!“ Und in der Regel noch: „No problem“, also „kein Problem“. „Es ist wunderbar hier“, sagt Sharifa. Sie liebt besonders die tollen Sandstrände und die Musik, die man überall hört. Ob sie etwas von Deutschland weiß? „Ja, das ist ein Land“, sagt Sharifa und lacht. Nicht mehr? „Doch, da ist es kalt!“

Auf Jamaika sind viele Menschen sehr arm. Trotzdem lachen sie viel und gerne – so wie Sharifa. Was die Leute dort noch verbindet, ist ein spezielles Essen: Jerk Hühnchen. Jerk, das steht für die besondere Zubereitungsart. In Metalltonnen wird das Hühnchen gegrillt, es ist würzig-scharf. Überall ist abends der Geruch des gegrillten Hühnchens zu riechen.