Bielefeld.

Ob Kinder mit einer Lernschwäche auf eine Förder- oder Inklusionsschule gehen, ist für den Ausbau ihrer Lese- und Schreibkompetenzen kaum von Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universitäten Bielefeld, Marburg und Gießen. Sie haben in einer Längsschnittstudie 410 Grundschüler in der dritten und vierten Klasse mit einer Lernbeeinträchtigung mehrmals befragt. Die Schüler aus Bielefeld wurden zu drei Zeitpunkten auf ihr Leseverständnis getestet und mussten eine Rechtschreibprobe abgeben. Dabei zeigte sich, dass die Kinder an den Inklusionsschulen zwar zu allen drei Zeitpunkten durchweg stärker in den Tests waren. Beim Ausbau der Kompetenzen waren Schüler an Inklusions- und Förderschulen aber fast gleichauf. So machten Schüler an Inklusionsschulen zwar beim Lesen stärkere Fortschritte als Kinder an Förderschulen. Umgekehrt war der Kompetenzzuwachs an Förderschulen aber beim Schreiben größer als bei dem an Inklusionsschulen. „Die Studie zeigt: Für den Kompetenzausbau kommt es nicht so sehr auf die Schulform an“, sagte Elke Wild von der Universität Bielefeld. Entscheidend sei die Qualität der einzelnen Schule.