Seewiesen.

Waldspitzmäuse schrumpfen im Winter beträchtlich und wachsen im Frühjahr wieder. Nicht nur die Organe, selbst Knochen und Gehirn der winzigen Säugetiere bauen über die kalten Monate ab, wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie im oberbayerischen Seewiesen und im baden-württembergischen Radolfzell im Fachblatt „Current Biology“ schreiben. „Die Schädelhöhe nahm im Winter um 15 Prozent, manchmal sogar bis maximal 20 Prozent ab und im Frühjahr wieder um bis zu neun Prozent zu“, erläuterte Javier Lazaro die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit.

Beim Körpergewicht bauten die Tiere zunächst fast ein Fünftel ab, im Frühjahr verdoppelten sie es wieder. Die lediglich rund zehn Gramm schweren Waldspitzmäuse sind daueraktiv und leben nur 13 Monate. Sie machen diesen Veränderungsprozess daher nur einmal durch.

Waldspitzmäuse haben ihren Namen nur wegen ihrer Körperform. Tatsächlich sind sie eng mit Maulwurf und Igel verwandt. Der Energiebedarf einer Spitzmaus ist so hoch, dass sie verhungert, wenn sie zwei bis drei Stunden keine Nahrung findet. Im Sommer fressen die Tiere Würmer und Larven, im Winter Insekten und Spinnen.