Stuttgart.

Wissenschaftler des Naturkundemuseums in Stuttgart haben mit Kollegen aus Basel und Wien im Meteoritenkrater von Steinheim am Albuch 14 Millionen Jahre alte Fossilien einer bisher unbekannten Art der Säbelzahnhirsche entdeckt, schrieb das Museum in einer Mitteilung. Die rehkitzgroßen Moschustiere tragen aufgrund der verlängerten Eckzähne der Männchen den Spitznamen „Vampirhirsche“. Die Zähne dienten den Angaben zufolge aber weder dem Saugen von Blut noch dem Erlegen von Beute, sondern im Wesentlichen dazu, den Weibchen zu imponieren. Die Wissenschaftler berichten darüber im Fachblatt „Plos One“.

Der Meteoritenkrater entstand vor etwa 15 Millionen Jahren, als zwei Himmelskörper auf der Schwäbischen Alb einschlugen und das Leben im Umkreis von mehreren Hundert Kilometern auslöschten. Im Kessel des Kraters bildete sich ein See, in dessen Ablagerungen viele Fossilien sehr gut erhalten blieben. Weltweit gibt es dort auch die meisten Moschustier-Fossilien. Die neu entdeckte Art trägt den wissenschaftlichen Namen Micromeryx? eiselei, benannt nach Steinheims ehemaligem Bürgermeister Dieter Eisele.