Peking.

Teile des 2016 außer Kontrolle geratenen chinesischen Raumlabors „Tiangong 1“ werden nach Ansicht von Raumfahrtexperten wahrscheinlich bald auf der Erde einschlagen. „Ein Großteil des Labors wird in der Atmosphäre verglühen, aber einige besonders große Bestandteile, etwa die Treibstofftanks, könnten auch die Erdoberfläche erreichen“, sagte der australische Raumfahrtfachmann Morris Jones. Wo genau Teile einschlagen, sei zwar unmöglich vorherzusagen. „Das Risiko, dass Menschen oder Häuser getroffen werden, ist aber äußert gering.“

Im vergangenen Herbst war bekannt geworden, dass China den 8,5 Tonnen schweren „Himmelspalast“ nicht mehr steuern kann und er nach sechs Jahren im All und zahlreichen Experimenten unkontrolliert auf die Erde stürzen wird. Laut der Raumfahrtbehörde des Landes umkreist das Labor die Erde zunächst in immer niedrigerer Umlaufbahn und wird bis spätestens April 2018 in den Sturzflug übergehen. China hatte „Tiangong 1“ im September 2011 ins All geschossen. Seit vergangenem Jahr umkreist auch der Nachfolger „Tiangong 2“ die Erde. Die Labore dienen der Vorbereitung für Bau und Betrieb einer eigenen chinesischen Raumstation.