Berlin.

Rhythmusstörungen der Herzkammern können nur in begrenztem Maß durch Medikamente verhindert werden. Als wirksamere Methode hat sich die Katheter-gestützte Verödungstherapie etabliert, die sogenannte Ablation, teilt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) mit. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten würden die Rhythmusstörungen danach vollständig verschwinden. Kammerflimmern und Kammer­tachykardien sind laut DGK die gefährlichsten Herzrhythmusstörungen. Es komme zu rasend schnellen, oft chaotischen Kontraktionen des Herzmuskels, die innerhalb kürzester Zeit zum plötzlichen Herztod führen könnten. Bei einer Ablation werden jene Bereiche des Herzmuskels, von denen die störenden Impulse ausgehen, über Katheter mit hoher Energie mittels Radiofrequenz „verschorft“.

„Welche Personen für eine Katheterablation infrage kommen, hängt vor allem von der zugrundeliegenden Herzerkrankung ab“, sagt Prof. Thomas Deneke, Sprecher der DGK-Arbeitsgruppe Rhythmologie. „In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um eine ischämische Kardiomyopathie, also die Folge eines oder mehrerer Herzinfarkte, oder andere Erkrankungen, die mit Vernarbungen des Herzmuskels assoziiert sind.“ Eine weitere Indikation für die Ablation seien Patienten mit täglich 10.000 bis 15.000 Extraschlägen des Herzens, was langfristig zu Herzinsuffizienz führt.

„In der Regel ersetzt die Katheter-Ablation nicht die Implantation eines Defibrillators, sondern ergänzt diese“, teilt die DGK mit. Ob eine Ablation auch vor oder sogar anstelle einer Implantation sinnvoll sei, werde aktuell anhand von Studien untersucht.