berlin.

Stadtbewohner, die nahe am Wald wohnen, zeigen vermehrt Hinweise auf eine physiologisch gesündere Hirnstruktur und können deswegen vermutlich besser mit Stress umgehen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

„Unsere Studie untersucht erstmals die Verbindung von städtebaulichen Merkmalen und Hirngesundheit“, sagt Co-Autor Ulman Lindenberger, Direktor des Forschungsbereichs Entwicklungspsychologie. Städtische Grün-, Wasser- sowie Brachflächen hatten demnach positive Einflüsse auf stressverarbeitende Hirnareale wie den Mandelkern – in Fachkreisen Amygdala genannt. Dieser Effekt blieb bestehen, wenn Unterschiede bei Bildung und Einkommen herausgerechnet wurden. Die 341 Studienteilnehmer waren zwischen 61 und 82 Jahren alt und stammten aus der Berliner Altersstudie II – einer Verlaufsstudie, die die körperlichen, geistigen und sozialen Bedingungen für ein gesundes Älterwerden untersucht. Neben Denk- und Gedächtnisaufgaben wurde mithilfe der Magnetresonanztomografie die Struktur von Hirnregionen vermessen. Die Er­gebnisse könnten den Angaben zufolge für die Städteplanung wichtig sein.