Berlin.

Die ersten Schüler brüllen es dir schon entgegen, sobald du in die Klasse kommst: Die erste Stunde fällt aus! Eure Lehrerin ist krank, und einen Ersatz für sie gibt es nicht. So eine Situation hast du bestimmt schon mal erlebt. Denn: An vielen Schulen herrscht Lehrermangel.

Klar: Viele Schüler freuen sich, wenn der Unterricht ausfällt. Fachleute aber klagen darüber. Denn wenn es weniger Lehrer gibt, sind zum Beispiel die Klassen größer. Fachleute und Eltern machen sich Sorgen, dass die Schüler so weniger lernen.

Doch warum gibt es zu wenig Lehrer? Das hat mehrere Gründe:
Ausbildung: Wer Lehrer werden will, muss meist studieren. Doch an den Universitäten gibt es oft nicht genug Plätze. „Die Regierungen haben dafür zu wenig Geld bereitgestellt“, sagt Expertin Ilka Hoffmann.
Alter: Viele Lehrer in Deutschland sind in den vergangenen Jahren in den Ruhestand gegangen. Oder sie sind kurz davor. Um sie zu ersetzen, müssten jetzt besonders viele junge Lehrer eingestellt werden. Doch das klappt nicht immer.
Zahlen: Lange dachten Fachleute, in Deutschland kommen in nächster Zeit weniger Kinder auf die Welt, also brauchen wir weniger Lehrer. Doch nun hat sich gezeigt: Die Zahlen stimmen nicht. Es werden mehr Kinder geboren als gedacht. Außerdem kamen Kinder aus anderen Ländern nach Deutschland. Sie alle müssen zur Schule gehen.
Geld: Wer Lehrer werden möchte, entscheidet sich oft dafür, am Gymnasium zu unterrichten. Unter anderem, weil er dort mehr verdient als an vielen anderen Schulformen. Besonders für die Grundschulen gibt es deshalb zu wenig Lehrer.