Berlin.

Du weißt es bestimmt: Die Deutschen haben gewählt. Am vergangenen Sonntag durften die Erwachsenen abstimmen, welche Parteien und Politiker sie in den Bundestag schicken wollen. Dort beschließen diese dann zum Beispiel neue Gesetze.

Alles klar, könnte man denken: Die Politiker stehen fest, jetzt kann es losgehen mit dem Gesetzebeschließen. Aber halt! So leicht ist das nicht. Das Problem: Zwar bekam die Partei CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Wahl am Sonntag wieder die meisten Stimmen. Doch es sind weniger als bei der letzten Wahl vor vier Jahren. Alleine kann die CDU nicht regieren.

Die CDU und ihre Schwesterpartei CSU in Bayern suchen deshalb seit einigen Tagen nach anderen Parteien, mit denen sie sich zu einer „Koalition“ zusammentun können, um im Bundestag eine Mehrheit zu haben. Die SPD, die in den vergangenen Jahren mit CDU und CSU regierte, will diesmal in die Opposition gehen. Das heißt: Sie will nicht mehr regieren, sondern lieber der neuen Regierung genau auf die Finger schauen. Das gehört sich so in einer Demokratie. Die einen regieren – und die anderen kritisieren.

Jetzt versuchen CDU und CSU, mit den Grünen und der FDP eine Regierung zu bilden. Wenn das klappt, wäre das ein Jamaika-Bündnis. Jamaika ist eine große Insel, die einen eigenen Staat bildet. Aber warum nennt man ein politisches Bündnis nach einem Land? Ganz einfach: Jamaika hat in der Landesflagge die Farben Schwarz, Gelb und Grün – es sind auch die Farben von CDU/CSU (Schwarz), FDP (Gelb) und Grünen.

Doch die Verhandlungen werden bestimmt einige Wochen dauern. Und wer regiert Deutschland bis dahin? Darum kümmert sich die bisherige Regierung. Die ersten 30 Tage nach der Wahl darf sie ganz normal weitermachen. Auch danach könnte die Arbeit weitergehen, wenn der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sie dazu beauftragt. Also: Regiert wird immer!