Umstritten Die Situation der Riesenpandas sorgt unter Experten für Diskussionen: Ein chinesisch-amerikanisches Forscherteam kritisiert anhand einer Studie die Entscheidung der Weltnaturschutzunion (IUCN) von 2016, den Gefährdungsgrad von „stark gefährdet“ auf „gefährdet“ herabzustufen. Die IUCN-Entscheidung sei fragwürdig und ignoriere neue Bedrohungen. Die Organisation dagegen verteidigt ihre Einschätzung und verweist auf die gestiegene Zahl der Tiere. Die IUCN hatte sie ursprünglich Ende der 1980er-Jahre als „stark gefährdet“ eingestuft.

Fehleinschätzung Bestandszählungen ergaben später, dass die Zahl der Tiere zwischen den Jahren 1988 und 2014 von rund 1200 auf knapp 1900 zunahm. Zudem sei die Zahl der Landkreise, in denen Riesenpandas leben, von 49 auf 62 gestiegen, schreibt das Team. Dies erwecke den Anschein, dass die Pandas ihren Lebensraum ausgeweitet hätten. Das sei nicht der Fall, betonen die Forscher nach Auswertung von Satellitendaten aus den letzten Jahrzehnten. Demnach schrumpfte der gesamte Lebensraum von 1988 bis 2013 um knapp 2 Prozent, die Fläche der eigentlich bewohnten Einzelzonen sogar um gut 13 Prozent. Hauptfaktor sei die langjährige Abholzung gewesen.