Chicago/Berlin.

Viele schwere Verletzungen auf Spielplätzen könnten Eltern nach Ansicht von Experten vermeiden. So steigt laut einer US-Untersuchung das Risiko eines Beinbruchs, wenn Kleinkinder auf dem Schoß eines Erwachsenen rutschen. Zudem warnt Inke Ruhe von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“, Eltern davor, sich auf dem Spielplatz vom Smartphone ablenken zu lassen.

Ruhe verweist auf eine Untersuchung aus Österreich. Demnach hat sich seit den Anfängen der Smartphone-Ära im Jahr 2008 die Zahl der Unfälle auf Spielplätzen von Kindern unter fünf Jahren mehr als verdreifacht. „Dieser Anstieg könnte auf den Faktor „Ablenkung“ durch zunehmende Smartphone-Nutzung zurückzuführen sein“, heißt es in der Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Beobachtungen ergaben demnach, dass neun von zehn Aufsichtspersonen nicht ganz bei der Sache seien – in knapp der Hälfte der Fälle war das Handy der Grund.

Aus US-Daten geht hervor, dass zudem Rutschen auf dem Schoß der Eltern besonders gefährlich ist. Forscher hatten etwa 12.700 Rutsch-Unfälle in den USA analysiert. „Die häufigsten Verletzungen durch Rutschunfälle bei Kleinkindern sind Brüche der unteren Extremitäten. Die Hauptursache dafür ist, auf dem Schoß einer anderen Person zu rutschen“, schreiben die Forscher um Charles Jennissen von der Universität von Iowa. Diese Art von Brüchen – speziell des Schienbeins – entstehen demnach, wenn Kinder mit ihrem Bein an einer Stelle der Rutsche hängenbleiben und der Schwung des Erwachsenen sie weiterschiebt. Eine Studie zur Zahl solcher Unfälle in Deutschland gibt es bisher nicht.