Hannover.

Sie erinnern an Frankensteins Labor im Hobbykeller: Sogenannte Gentechnik-Kits aus den USA sorgen in Deutschland für Empörung. Die Bausätze mit Pipetten, Petrischalen und Mikro-Zentrifuge sind ab 150 Euro im Internet bestellbar. Mithilfe dieser Bausätze kann die DNA eines ungefährlichen Bakterienstamms umgeschrieben werden. In Deutschland ist das Basteln mit Genen strafbar.

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hatte davor gewarnt, dass damit womöglich krankheitserregende Bakterien entstünden. Er rief dazu auf, den Handel mit Gentechnik-Baukästen in Deutschland zu verbieten. Zellforscher halten die von den Baukästen ausgehenden Gefahren dagegen für gering. „Die Experimente, die mit den Kits möglich sind, sind harmlos, allerdings verstoßen sie gegen Gentechnik-Gesetze“, sagt Molekularbiologe Toni Cathomen, der das Institut für Transfusionsmedizin und Gentherapie am Universitätsklinikum Freiburg leitet. Die mitgelieferten im Labor gezüchteten Bakterienstämme seien ungefährlich. Selbst wenn sie genetisch verändert würden, könnten sie in der Umwelt kaum überleben, erläutert der Biologe.