Pasadena/London.

Auf dem Jupiter entstehen die hellsten Polarlichter anders als auf der Erde. So sorgen auf dem Gasriesen offensichtlich nicht die höchsten elektrischen Spannungen in der Atmosphäre für die intensivsten Nord- und Südlichter. Das schreibt ein Team von der Johns-Hopkins-Universität im US-Bundesstaat Maryland im Fachblatt „Nature“, nachdem es Beobachtungen der Nasa-Jupitersonde „Juno“ ausgewertet hat. „Auf dem Jupiter werden die hellsten Aurorae von irgendeinem turbulenten Beschleunigungsprozess ausgelöst, den wir nicht sehr gut verstehen“, berichtet das Team in einer Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena.

Die farbreichen Polarlichter flackern auf, wenn schnelle, energiereiche Elektronen des Sonnenwinds mit den Molekülen und Atomen der Atmosphäre wechselwirken. Auf der Erde gibt es dabei zwei Prozesse: Die hellsten Aurorae entstehen durch stark beschleunigte Elektronen, während schwächere Polarlichter durch die Streuung magnetisch gefangener Elektronen ausgelöst werden. Jupiter ist sehr viel größer und auch die Beschleunigungsprozesse für Elektronen sind stärker.