berlin.

Das Potenzial der Photovoltaik wird offenbar seit Jahren weit unterschätzt. Vor allem die schnelle Weiterentwicklung der Technologie und gefallene Kosten hätten dazu beigetragen, dass heute weit mehr elektrische Energie aus Sonnenlicht gewonnen wird als in früheren Studien prognostiziert, schreibt ein deutsches Forscherteam im Fachblatt „Nature Energy“. Demnach könnte Photovoltaik bis zum Jahr 2050 zwischen 30 und 50 Prozent der weltweit benötigten Energie liefern.

Das Team um Felix Creutzig vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) hatte Studien der zurückliegenden Jahre geprüft. Nahezu alle hatten die Entwicklung der Technologie verkannt. So sei die installierte Leistung zwischen 1998 und 2015 jährlich im Schnitt um 38 Prozent gewachsen, mitunter doppelt so stark wie vorhergesagt. Derzeit liege der Anteil an der globalen Stromproduktion bei etwa 1,5 Prozent, in Deutschland bei sechs. Um die Möglichkeiten der Solaranergie voll auszuschöpfen, sollten die Industrieländer die Regeln für Elektrizitätsmärkte modernisieren und Speicher-Technologien fördern.