Liverpool.

Rund 80 Prozent der Ebola-Überlebenden im westafrikanischen Sierra Leone leiden ein Jahr nach ihrer Entlassung aus einem Krankenhaus unter körperlichen und geistigen Behinderungen. Das zeigt eine Studie von Forschern der Universität Liverpool und der Liverpool School of Tropical Medicine. Über zwölf Monate begleiteten die Mediziner Opfer der Ebola-Epidemie, die zwischen 2014 und 2016 mehr als 11.000 Menschen das Leben kostete. Die Virusinfektion geht mit hohem Fieber und Blutungen einher, die Sterberate kann bei bis zu 90 Prozent liegen. Ein Großteil der Patienten habe Probleme beim Laufen und Treppensteigen sowie signifikant höhere Werte bei Schmerz, chronischer Müdigkeit sowie Depressionen als zuvor nicht an Ebola erkrankte Probanden in einer Kontrollgruppe, schreiben die Autoren im Fachblatt „Clinical Infectious Diseases“. Zudem litten die ehemaligen Ebola-Patienten deutlich häufiger unter Konzentrations- und Erinnerungsschwächen und hätten eine achtmal so hohe Wahrscheinlichkeit, unter verschwommener Sicht zu leiden. Die Studie gebe erstmals Einblicke in die Langzeitfolgen von Ebola und könne dazu beitragen, die Therapie Überlebender zu verbessern, so die Autoren.