Genf.

Die Cholera-Epidemie im Bürgerkriegsland Jemen hat die Marke von 500.000 Fällen überschritten. Fast 2000 Menschen seien bereits an der gefährlichen Durchfallerkrankung gestorben, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf. Zwar gehe die Zahl der neuen Fälle pro Woche seit Anfang Juli zurück. Immer noch infizierten sich aber nach Schätzungen 5000 Menschen pro Tag. Es handelt sich um den weltweit größten bisher erfassten Ausbruch der Infektionskrankheit, die durch mit Bakterien verunreinigtes Wasser oder Essen übertragen wird.

Die Hilfsorganisation Oxfam sprach schon Ende Juli von der schlimmsten Cholera-Epidemie der Geschichte. Begonnen hatte sie Ende April. In dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Durch Kämpfe ist nach Angaben der WHO mehr als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen zerstört. Die nötigen Arzneimittel fehlten. Mehr als die Hälfte der rund 28 Millionen Einwohner habe keinerlei medizinische Versorgung. Die Vereinten Nationen warten dringend auf Hilfsgelder aus dem Ausland. Doch von den benötigten 2,3 Milliarden Dollar waren bis Mitte August erst 40 Prozent eingezahlt worden.