Würzburg/Jena.

Weiche Kontaktlinsen können Pilzerkrankungen am Auge begünstigen. Das zeigt eine im „Journal of Clinical Microbiology“ veröffentlichte Studie deutscher Experten. Oliver Kurzai, Professor für Medizinische Mi­krobiologie und Mykologie an der Universität Würzburg, und seine Kollegen der Augenklinik des Uniklinikums Düsseldorf und des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen in Jena analysierten 22 Fälle von Hornhaut-Infektionen durch Pilze. Fast alle Patienten waren Träger weicher Kontaktlinsen.

Schimmelpilze können sich entwickeln, wenn etwa der Aufbewahrungsbehälter zu warm steht, Reinigungsflüssigkeit oder Linsen zu lange verwendet werden. Kontaminierte Kontaktlinsen können die Hornhaut infizieren. Symptome sind stark gerötete Augen, starke Schmerzen und schlechteres Sehen. Eine Therapie sei schwierig, weil die Pilze oft resistent gegen die verfügbaren Medikamente seien, so Kurzai. Deshalb helfe in vielen Fällen nur die Transplantation der Hornhaut. Im schlimmsten Fall muss das Auge entfernt und durch ein Glasauge ersetzt werden. Die Forscher selbst weisen darauf hin, dass 22 Fälle noch nicht für eine aussagekräftige Studie ausreichen. Die Analyse brauche eine noch bessere Datenbasis.