Aachen. Forscher haben ein Verfahren entwickelt, das bei großen Einsätzen unterstützen soll

Mit einer medizintechnischen Computerbrille wollen Forscher die Erstversorgung bei großen Unfällen und Katastrophen mit vielen Verletzten verbessern. Die Einsatzkräfte könnten durch Informationen in der neuen Datenbrille und das telemedizinische Einbinden externer Ärzte entlastet werden, wie die bisherigen Ergebnisse eines Forscherteams am Universitätsklinikum Aachen zeigen. Zum Abschluss des Projekts haben die Wissenschaftler die neue Technik am Sonntag in Aachen in einem Unfallszenario bei einer Katastrophenschutz-Übung getestet. Nun werten die Wissenschaftler Vor- und Nachteile aus, beispielsweise in Bezug auf Schnelligkeit und Fehlerquote bei den Entscheidungen der Helfer. In der sogenannten Datenbrille sind Checklisten und Leitlinien integriert, die Sanitätern, aber auch Ärzten bei der Festlegung helfen, welche Opfer am dringendsten Hilfe brauchen. Durch die Brille können die Helfer den Angaben nach auch Unterstützung von einem Telenotarzt bekommen, der nicht am Unfallort ist. Die in die Brille eingebaute Kamera kann demnach alles, was der Helfer sieht, in Echtzeit an den Arzt übertragen. Das sei in der psychisch belastenden Ausnahmesituation eine Entlastung, fanden die Forscher nach ersten Tests in Interviews mit Helfern heraus.