Peking. Knochenkamm des Corythoraptor jacobsi war geformt wie der eines Kasuar

Ein in China entdeckter Dinosaurier hat eine auffällige Ähnlichkeit mit einem heutigen Laufvogel: dem in Neuguinea und Nordaustralien heimischen Kasuar. Beide tragen einen ähnlich geformten Knochenkamm auf dem Schädel, und sie sind mit 1,70 Meter vergleichbar groß. Corythoraptor jacobsi lebte in der späten Kreidezeit vor etwa 66 bis 100 Millionen Jahren und zählt zu den Therapoden – jener Gruppe, aus der vermutlich die Vögel entstanden sind. Ein internationales Team von der Chinesischen Akademie für Geologische Wissenschaften in Peking beschreibt die in der südchinesischen Stadt Ganzhou gefundene Art im Fachmagazin „Scientific Reports“.

Kasuare, von denen es mehrere Arten gibt, sind nach dem Strauß die größten lebenden Vögel. Ihr auffälliger Knochenkamm ist innen sehr porös, aber im Vergleich zu Corythoraptor jacobsi deutlich dichter, mit weniger großen Hohlräumen. Die Forscher folgern daraus, dass der Helm des Dinosauriers womöglich biegsam war und damit nicht als Waffe für Revierkämpfe mit Rivalen taugte.

Stattdessen vermuten sie, dass die luftgefüllten Hohlräume möglicherweise der Wärmeregulierung für den Schädel dienten. Zudem könnte der Helm ein Resonanzkörper für tiefe Töne gewesen sein, die zur Jagd und bei Revierkämpfen eingesetzt wurden. Schließlich könnte die Größe auf den Rang in der Hierarchie einer Gruppe hingewiesen haben.

Corythoraptor jacobsi ist nicht der einzige bizarre vogelähnliche Dinosaurier. Vor zwei Jahren hatten Forscher in Nordamerika die Art Anzu wyliei entdeckt, die vor etwa 66 Millionen Jahren lebte. Dieser Dino war 3,5 Meter hoch und wog 200 bis 300 Kilogramm. Auf dem wuchtigen Schädel trug er einen hahnenähnlichen Kamm.