Atlanta.
Ein Eiffelturm aus Ameisen – so sehen die Gebilde aus, die Feuerameisen auf dem Weg zu neuen Ufern schaffen. Anders als das Original sind die Ameisen-Türme ständig in Bewegung. Forscher haben jetzt eine einfache Regel für die Konstruktion gefunden: Jede Ameise trage die Last von maximal drei anderen Ameisen, berichten sie im Fachmagazin „Open Science“ der britischen Royal Society.
Die Eiffelturm-Form mit der breiten Basis verteilt die Last demnach so, dass sie für jede Ameise in dem Gebilde erträglich wird. Rote Feuerameisen (Solenopsis invicta) stammen aus dem Pantanal, einem großen Feuchtgebiet in Brasilien. Türme oder Flöße aus den eigenen Körpern zu bauen, ist dort eine Überlebensstrategie, wenn der Boden wieder einmal überflutet wird. Wohl vor allem über Schiffe eingeschleppt, breiteten sie sich über Teile Nordamerikas aus und verdrängen dort heimische Ameisenarten. In der Natur seien 30 Ameisen hohe Bauten aus Hunderttausenden Tieren beobachtet worden, schreibt das Team vom Georgia Institute of Technology in Atlanta (USA). Die begrenzende Belastung von drei sei maximal, eine größere Last würde Ameisen veranlassen, aus dem Turm auszutreten. Durch ein radioaktives Kontrastmittel konnten die Forscher einzelne Ameisen verfolgen, wie sie nach unten gelangen und den Turm durch Tunnel verlassen.
dpa