Rolla. US-Forscher entwickeln Alternative zu Liften. Trittbrett gibt Energie ab

Neuartige Treppenstufen sollen in Zukunft Senioren helfen, deutlich kraftsparender auf- und abzusteigen. Die gefederten Stufen wurden von Forschern der Missouri University of Science and Technology in den USA entwickelt und sollen eine günstige und gesündere Alternative vor allem zu Treppenliften darstellen.

Metallfedern speichern beim Abstieg des Bewohners die Energie, die dieser auf die Stufen abgibt und geben sie beim Aufstieg wieder zurück. So spart er beim Gang nach oben Kraft. Ältere Menschen sollen so länger in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Im Online-Fachjournal „Plos One“ stellen die Wissenschaftler um Yun Seong Song einen Prototyp vor. Die Stufen hängen dabei an Metallfedern befestigt in einem stabilen Aluminiumrahmen. Diese Kon­struktion kann den Forschern zufolge ohne großen Aufwand auf bestehende Treppen aufgebaut werden. Die oberste Stufe der Treppenhilfe schließt dann mit dem oberen Etagenboden ab.

Beim Hinabsteigen werden die Stufen nach unten gedrückt und rasten dort auf Höhe der ursprünglichen Treppenstufe in einen elektromagnetischen Riegel ein, sodass sie nicht gleich wieder hochschnellen. Die Federn sind nun gespannt.

Beim Aufstieg gibt der Elektromagnet eine Stufe immer dann frei, wenn der erste Fuß auf die nächsthöhere Stufe gestellt wird. Dann ziehen die Federn das Trittbrett sanft nach oben und unterstützen den Treppensteiger beim nächsten Schritt. Messungen hätten ergeben, dass auf diese Weise vor allem die Knie entlastet werden, schreiben die Forscher in der Studie. Auf den Stufen sind Sensoren angebracht, die anhand des Tritts registrieren, ob jemand die Treppe hinauf- oder hinuntersteigt.

Die Wissenschaftler sehen in ihrer Erfindung einen deutlichen Vorteil im Vergleich zu teuren Treppenliften. „Aufzüge und Treppenlifte ersetzen den Treppenaufstieg komplett, selbst wenn die Nutzer dazu körperlich noch in der Lage wären“, schreiben die Autoren in der Studie. Das trage dazu bei, dass die Kräfte noch schneller nachließen. „Wichtig sind deshalb motorische Hilfestellungen, die dem Menschen die Möglichkeit lassen, Treppen benutzen zu können“, sagt Studienautor Yun.

Bis die Treppenkonstruktion tatsächlich in den ersten Wohnungen eingesetzt werden kann, wird es aber noch dauern. Bislang sei es etwa nicht möglich, den Härtegrad der Federn zu verändern, ohne sie auszuwechseln, teilen die Autoren mit.