Frankfurt/Main. „Öko-Test“: Von 40 Produkten nur eines nicht mit Schadstoffen belastet

Viele Schokoladen aus deutschen Supermärkten sind offenbar hoch mit Mineralölrückständen belastet. Das berichtet die Zeitschrift „Öko-Test“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Von 40 getesteten Tafeln fanden die Prüfer demnach nur in einer keine der unerwünschten Schadstoffe: Das Produkt der Aldi-Süd-Marke „Choceur“ in der Sorte Feinherb-Nuss.

In 18 Schokoladen wiesen die Verbraucherschützer stark bis sehr stark erhöhte Werte nach, zwölf weitere waren nur leicht belastet, darunter Ritter Sport in den Sorten Voll-Nuss und Weiß + Crisp, Kinder Schokolade und Milka Weiße Schokolade. Auch mehrere Bio-Produkte seien deutlich belastet gewesen, so die Tester.

Mineralölrückstände werden in zwei Hauptgruppen unterteilt: gesättigte und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh und Moah). Mosh können sich in Lymphknoten, Leber und anderen Organen anreichern und diese schädigen. In der Gruppe der Moah befinden sich Substanzen, die unter Krebsverdacht stehen. Einen offiziellen Grenzwert gibt es für beide Substanzgruppen bislang nicht, da zum einen der Grad möglicher Schädigungen noch nicht abschließend erforscht ist und zum anderen bislang nicht feststeht, welche Stoffe aus der Gruppe der Moah die Entstehung von Krebs fördern. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stufen unabhängig davon beide Gruppen als unerwünscht in Lebensmitteln ein.

Die Rückstände gelangen meist über die Verpackungen in die Schokolade. Besonders kritisch sind Kartonverpackungen aus Altpapier, das Mineralölbestandteile aus Druckfarben enthält. Auf fettige Lebensmittel wie etwa Schokolade gehen diese besonders leicht über. Die Efsa rät Herstellern, ihre Produkte durch eine zusätzliche Umverpackung zu schützen. Das Bundesernährungsministerium plant eine Verordnung, die eine Barriereschicht zwischen Lebensmittel und Altpapierverpackung bei bestimmten Produkten künftig vorschreibt. Verpackungen sind allerdings nur eine Quelle für Mineralöleinträge. So können etwa die Kakaobohnen auch durch den Transport in Jutesäcken mit Mineralöl in Kontakt kommen oder durch Reste auf Ernte- oder Produktionsmaschinen.

Extrem belastet sowohl mit Mosh als auch mit Moah waren im aktuellen Test die Schokoladen Ja! Zartbitter, Tip Alpenvollmilch, Hachez Ecuador Edel Zartbitter und gleich fünf Sorten der Marke Moser-Roth: Bourbon Vanille weiße Schokolade, Edel-Vollmilch und e Edel Vollmilch Caramel sowie Edel Bitter 70 und 85 Prozent. Unter den Bio-Schokoladen stuften die Tester eine als „stark belastet“ ein: Rewe Bio Schweizer Haselnuss Fairtrade.