Zürich.

Daten von der Jagd nach Tieren können früh auf einen drohenden Einbruch der Bestände hinweisen. Fangdaten von vier Walarten aus dem 20. Jahrhundert zeigen, dass die Durchschnittsgröße der gefangenen Tiere zunehmend schrumpfte – und zwar schon Jahrzehnte vor dem Kollaps der jeweiligen Bestände. Die mittlere Größe gefangener Pottwale – eine der am stärksten bejagten Arten – sank von 1905 bis zu den 80er-Jahren um vier Meter. Das berichtet das Team um Christopher Clements von der Universität Zürich im Fachblatt „Nature Ecology & Evolution“.

„Einen Rückgang der Bestände vorherzusagen ist eine entscheidende Herausforderung angesichts der globalen Umweltveränderungen“, schreiben die Forscher. Dabei gelte es, solche Hinweise früh zu registrieren, um zeitig reagieren zu können. Bei Blauwalen brachen die Bestände in den 40er-Jahren ein, bei Finnwalen in den 50ern und bei Sei- und Pottwalen Anfang der 60er. „Es gibt viele Beispiele für übermäßige Ausbeutung, aber nur wenige sind so drastisch wie der Kollaps der weltweiten Walbestände im 20. Jahrhundert“, schreibt das Team. Die Ergebnisse ließen sich auch auf andere Art übertragen.