Kéniéba/Genf.

Arbeiten gehen und Geld verdienen – das klingt nach dem ­Leben von Erwachsenen. Doch an vielen Orten auf der Welt müssen auch Kinder arbeiten, zum Beispiel in Ländern in Asien, Afrika und Südamerika. Und das, obwohl Kinder das Recht darauf haben, zur Schule zu gehen und nicht zu ­arbeiten.

Dass es trotzdem Kinderarbeit gibt, liege meist daran, dass die Eltern sehr arm sind und die Kinder helfen müssen, Geld zu verdienen, sagen Experten. Die Kinder können dann oft nicht zur Schule gehen. Sie lernen deswegen nicht richtig lesen, schreiben und rechnen. Später haben sie häufig nicht die Möglichkeit, einen Beruf zu lernen, mit dem sie mehr Geld verdienen könnten. Sie bleiben also arm.

Auf dieses Problem macht jedes Jahr der Welttag gegen Kinderarbeit aufmerksam. Er ist am 12. Juni, in diesem Jahr also am gestrigen Montag. Dieser Tag wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) 2002 ins Leben gerufen.

Experten gaben bekannt, dass heute viel weniger Kinder arbeiten müssen als noch vor 15 Jahren. Trotzdem seien es weltweit immer noch 168 Millionen Kinder, schätzen sie. Viele dieser Kinder arbeiten in sehr anstrengenden und oft auch gefährlichen Bereichen. Für wenig Geld arbeiten sie zum Beispiel als Haushaltshilfen oder in Nähereien. Sie verkaufen Waren auf der Straße oder stellen Ziegelsteine her. Oder sie schuften in Minen auf der Suche nach Gold oder auf Pflanzenplantagen, in denen giftige Mittel gegen Unkraut eingesetzt werden.

Experten fordern regelmäßig, dass mehr getan wird, um den Kindern zu helfen. Damit sie zur Schule gehen können, statt schwere Erwachsenenarbeit verrichten zu müssen.