Hamburg.

Wie klingt eigentlich ein Ozean? Der Forscher Sebastian Menze weiß es. Zusammen mit Kollegen hat er fast drei Jahre lang das Meer abgehört. Dabei haben die Forscher zwei spezielle Unterwassermikrofone benutzt. Besonders interessierten sich die Wissenschaftler für das Meer am Südpol, rund um die Antarktis.

„Das Südpolarmeer ist einer der letzten unberührten Ozeane“, erklärt Sebastian Menze. Das bedeute: Dort sind keine großen Schiffe unterwegs, es gibt keine Windräder im Meer, auch keine Bohrinseln. „Es gibt dort also kaum Geräusche, die von uns Menschen verursacht werden“, sagt der Fachmann. Nur solche von der Natur selbst ...

„Im Sommer ist es im Südpolarmeer richtig laut. Dann gibt es dort viele Stürme und große Wellen“, sagt der Wissenschaftler. Im Winter ist es dagegen leise. Das hat etwas mit der Eisdecke zu tun. Das Wasser gefriert, es gibt keine Wellen mehr. Je dicker die Eisschicht ist, desto leiser wird es. Dann kann man sogar die Zwergwale hören. „Im Sommer sind sie auffallend still“, sagt Sebastian Menze. Vielleicht versuchen sie auf diese Weise, ihren Feinden aus dem Weg zu gehen – den großen Schwertwalen, den Orcas. Den Winter aber verbringen die Orcas woanders. Die Zwergwale können in dieser Zeit also unbesorgt sein. Dann sind sie gut zu hören – vor allem nachts beim Fressen von ihrer Leibspeise, dem Krill. Das sind kleine Lebewesen, zum Beispiel winzige Krebstierchen.