Hamburg .

Die Säge kreischt, die Holzspäne fliegen: In Erlangen im Bundesland Bayern bauen Fachleute und Studenten jetzt ein ganz besonderes Holzboot. Es sieht genau so aus wie die Boote, mit denen die Römer vor etwa 2000 Jahren die Flüsse im heutigen Deutschland hinauffuhren: den Rhein zum Beispiel, die Donau im Süden oder auch die Ems in Norddeutschland.

Natürlich gab es den Namen Deutschland damals noch nicht. Die Römer nannten das Land mit den riesigen Urwäldern „Germanien“. Und sie hatten ziemlich großen Respekt vor den Bewohnern, den „Germanen“. Wenn sie das Land betraten, dann fast immer mit schwer bewaffneten Soldaten. Am liebsten aber benutzten sie Ruderboote, da waren sie vor Angriffen der Germanen am besten geschützt.

Aber wie ruderten die Römer? Wie schnell waren ihre Boote auf den Flüssen unterwegs? Um darauf eine Antwort zu bekommen, bauen die Experten das Boot auf dieselbe Art und Weise nach, wie es die Römer gebaut haben. Sie verwenden zum Beispiel Hunderte Holznägel, die mit der Hand geschnitzt werden. Außerdem soll das Schiff bemalt werden.

Beim Bau des Bootes helfen auch Schüler und Freiwillige mit – und zwei erfahrene Bootsbauer. Als Vorlage dienen zwei römische Militärschiffe. Sie wurden vor etwa 30 Jahren bei Ausgrabungen gefunden.