Hamburg.

Bei dem einen reicht eine Krone, ein anderer braucht eine Prothese, und der Dritte leistet sich ein Implantat, um fehlende Zähne zu ersetzen. Doch bei den Preisen für Zahnersatz gibt es sehr große Spannen. „Das liegt vor allem daran, welche Möglichkeit sich der Patient ausgesucht hat“, sagt Dr. Eric Banthien, Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg (KZVHH).

So reiche das Spektrum von einer einfachen Plastikprothese auf der einen Seite bis hin zu Implantaten auf der anderen Seite. Zum Beispiel ist die einfache Zahnvollprothese die Regelleistung der Krankenkasse bei Zahnlosigkeit und kostet rund 700 Euro für einen Kiefer. Etwas mehr als die Hälfte dieser Kosten muss der Patient selbst tragen. Wenn er regelmäßig zur Kontrolle beim Zahnarzt war und diese Termine in seinem Bonusheft dokumentiert sind, kann er noch weitere Ermäßigungen erhalten.

Wenn der Patient Zahnersatz haben möchte, der über die Regelleistung der Krankenkassen hinausgeht, wie zum Beispiel Implantate, werden diese Leistungen privat nach der Gebührenordnung für Zahnärzte abgerechnet. So kostet schon ein Implantat für einen Zahn je nach Aufwand mindestens 1000 Euro.

Bei der privaten Abrechnung nach der Gebührenordnung hat der Zahnarzt einen gewissen Spielraum. „Wenn er aber über den 2,3-fachen Gebührensatz hinausgeht, muss er dies begründen, zum Beispiel mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad“, sagt Banthien.

Eine Versorgung mit Zahnersatz im Ausland ist oft günstiger, hat aber einen entscheidenden Nachteil: „Wenn dieser Zahnersatz repariert oder umgebaut werden muss, wird es schwierig, dafür einen Zahnarzt im Inland zu finden, weil dieser ab dem Zeitpunkt die Verantwortung für etwas übernimmt, was er selbst nicht gemacht hat und dafür auch in Regress genommen werden kann, wenn es Probleme gibt“, sagt Banthien. Das kann dann unter Umständen bedeuten, dass jemand, der sich zum Beispiel in Ungarn einen Zahnersatz anfertigen lassen hat, auch wieder dorthin fahren muss, wenn Reparaturen nötig sind oder der Zahnersatz umgebaut werden muss.

cw