Paris.

Einmal abstimmen reicht nicht! Wenn in Frankreich ein neuer Präsident gewählt wird, gehen die Menschen normalerweise zweimal zur Wahl. In einer ersten Runde wählen sie aus mehreren Kandidaten zwei aus. Diese treten dann in einer Stichwahl noch einmal gegeneinander an.

Die erste Runde der Wahl war am Sonntag. Nun steht fest: Präsident von Frankreich wird entweder ein Mann namens Emmanuel Macron. Oder es wird eine Frau, Marine Le Pen. Die beiden bekamen die meisten Stimmen. In knapp zwei Wochen, am 7. Mai, treten sie bei der Stichwahl an.

In Deutschland hoffen viele, dass Emmanuel Macron gewinnt. Ihnen gefällt, was er über die EU denkt. EU ist die Abkürzung für die Europäische Union. Das ist ein Zusammenschluss aus 28 Staaten. Deutschland und Frankreich sind dabei. Bei wichtigen Entscheidungen sind sich die beiden Länder oft einig. Mit Emmanuel Macron könnte das so bleiben. Denn er findet die EU gut. „Ich habe Europa im Herzen“, hat er zum Beispiel gesagt.

Seine Gegnerin Marine Le Pen sieht das anders. Sie findet: Die EU nützt Frankreich gar nichts. Wenn sie gewinnt, will sie die Menschen abstimmen lassen, ob sie aus der EU austreten wollen. Außerdem plant sie, den freien Grenzübertritt, wie er in Mitteleuropa üblich ist, wieder abzuschaffen. Und sie will auch das gemeinsame Geld, den Euro, nicht mehr und neues Geld einführen. In Frankreich könnten wir Deutschen dann nicht mehr mit dem Euro bezahlen.

Marine Le Pen ist 48 Jahre alt. Schon ihr Vater war Politiker in Frankreich. Emmanuel Macron ist 39 Jahre alt. Er hat bei einer Bank gearbeitet. Er hatte aber auch schon einen wichtigen Job bei der Regierung. Seine Gegner sagen, seine Ziele als Präsident seien noch zu unklar. Wer von beiden tatsächlich Präsident wird, entscheidet sich im Mai.