Berlin.

Ein Asthma-Mittel hilft bei der Behandlung von verschiedenen Formen der Nesselsucht. Das haben Wissenschaftler der Berliner Charité in zwei klinischen Studien herausgefunden, wie das Universitätsklinikum in einer Mitteilung berichtet. Die Studien sind in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie behandelten zwei Patientengruppen mit dem Asthma-Mittel Omalizumab: Die eine litt an Kälteurtikaria, die andere an Urticaria factitia. Bei diesen beiden Formen der Nesselsucht rufen physikalische Reize wie zum Beispiel Kälte oder Reibung stark juckende Quaddeln auf der Haut hervor. So können Betroffene, die an Kälteurtikaria leiden, keine Gegenstände in der Hand halten, die kälter sind als die Raumtemperatur. Menschen mit Urticaria factitia ertragen etwa keine enge Kleidung.

Drei Monate lang behandelten die Wissenschaftler die 92 Probanden mit dem Antikörper Omalizumab, der normalerweise Asthma-Patienten verschrieben wird. In den Studien zeigte sich, dass die Behandlung zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden führte, heißt es in der Mitteilung. Knapp die Hälfte der Probanden sei sogar vollständig vor dem Auftreten der Beschwerden geschützt gewesen, auch wenn sie einem Reiz ausgesetzt waren.