Lübeck/Dassow.

Ab und zu fährt Elsa schon ihre Krallen aus. Daran sieht man, dass sie keine kleine Schmusekatze mehr ist. „Sie ist und bleibt ein Raubtier“, sagt Monica Farell. Die Frau hat sich in den vergangenen Monaten um Elsa gekümmert.

Elsa ist ein Tiger. Sie kam im vorigen Jahr im Sommer auf die Welt. Doch sie wurde von ihrer Mutter verstoßen. Deshalb kam der kleine Tiger zu Pflegemama Monica Farell und ihrem Mann. Ihre Pflegeeltern fütterten das Tier und gingen mit Elsa an der Leine spazieren.

Tierschützer halten davon nicht so viel. Sie sagen: Es gebe andere Möglichkeiten, Raubkatzen wie Elsa aufzuziehen, zum Beispiel spezielle Auffang-Stationen für große Raubkatzen. Außerdem raten sie davon ab, Tiger zu sehr an Menschen zu gewöhnen. Es sei besser, sie so früh wie möglich in ihrem natürlichen Umfeld aufwachsen zu lassen.

Monica Farell findet hingegen, dass sie Elsa weitgehend artgerecht gehalten hätten. Mittlerweile wiegt Elsa schon ungefähr 50 Kilogramm. „Die Grenze ist erreicht, wenn sie nicht mehr an der Leine zu halten ist“, sagt Monica Farell. „Manchmal wird sie richtig frech und übt Attacke, also Anspringen, gern auch von hinten.“

Am Wochenende zieht Elsa in ein neues Zuhause um: einen Tigerpark im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Ihr neues Gehege konnte sie sich zuvor schon anschauen. (dpa)