Bogotà .

Helfer stapfen durch hohen Schlamm und versuchen, Menschen zu retten. Autos stecken in braunem Matsch fest. Sogar in Häuser ist der Schlamm eingedrungen.

Solche Bilder sieht man gerade aus dem Land Kolumbien in Südamerika. Dort hat es am Wochenende rund 600 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá ein schlimmes Unwetter gegeben: Unvorstellbar kräftiger Regen ließ die Flüsse in dieser Region, die von dem Anden-Gebirge beherrscht wird, ganz schnell ansteigen. Plötzlich überschwemmten große Mengen von Wasser und Schlamm die Straßen der Stadt Mocoa. „Viele Menschen sind von der Schlammlawine mitgerissen worden“, sagte Bürgermeister José Antonio Castro. In vielen Stadtvierteln seien die Gebäude in sich zusammengefallen. „Mein Haus wurde auch zerstört“, sagte der Bürgermeister. „Der Schlamm steht bis an die Decke!“

Gestern zählte man schon mehr als 200 Tote in Mocoa. Doch die Zahl könnte noch ansteigen. Hunderte Menschen werden noch vermisst. Helfer suchen nun im Schlamm zwischen den kaputten Häusern nach Überlebenden.

Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel trauert um die Opfer in Mocoa. Sie sei bestürzt von den Bildern aus dem Katastrophengebiet und dem Leid der Menschen vor Ort, schrieb sie dem Präsidenten Kolumbiens, und bot die Hilfe Deutschlands an.

In Kolumbien leben weniger Menschen als in Deutschland: Während es bei uns über 80 Millionen sind, sind es dort um die 50 Millionen.