Marseille.

Mitten im ewigen Eis der Antarktis wollen Forscher Eisproben von Gebirgsgletschern aus anderen Breiten einlagern. Sie wollen so verhindern, dass mit dem Schmelzen der Gletscher infolge des globalen Temperaturanstiegs wichtige Informationen über das Klima und die Umweltbedingungen vergangener Zeiten verloren gehen.

Gletschereis speichere eine Fülle an wertvollen Informationen, etwa zur Temperatur in der Vergangenheit oder dem Anteil von Treibhausgasen und Schadstoffen in der Atmosphäre, schreiben die am Projekt „Ice memory“ beteiligten Forscher aus Italien und Frankreich. Gelagert werden sollen die Proben in einer Höhle nahe der Concordia-Station in der Antarktis. Bei einer Temperatur von minus 54 Grad Celsius könnten sie dort für Hunderte von Jahren bleiben und von Forschern künftiger Generationen analysiert werden. Die Höhle soll 2020 angelegt, erste Proben 2021 eingelagert werden.

Eine erste Gletscherprobe haben die Wissenschaftler bereits entnommen: im August 2016 vom Col-du-Dôme-Gletscher am Mont Blanc zwischen Frankreich und Italien. Im Juni dieses Jahres wollen sie eine zweite Probe am Illimani-Gletscher in Bolivien nehmen.