Genf.

Der Dezember 2016 war in den Schweizer Alpen der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 150 Jahren. Wissenschaftler sind besorgt, denn die Schneeschmelze sorgt sonst im Frühjahr für eine Wassersättigung des Bodens. In den Föhrenwäldern im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz seien die Folgen nach dem ungewöhnlich heißen Sommer 2015 und der extrem trockenen zweiten Jahreshälfte 2016 schon zu sehen, sagt Biologe Arthur Gessler von der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). „An einigen Stellen sind 20 bis 40 Prozent der Bäume abgestorben oder im Sterben begriffen.“ Im Bereich des Schutzwaldes sei die Stabilität der Hänge in Gefahr, wenn dort Föhren absterben würden.

Darüber hinaus fließe im Frühjahr zu wenig Wasser in die Flüsse, Talsperren füllten sich nicht, Flusskraftwerke könnten weniger Strom produzieren, befürchtet das WSL. Im alpinen und arktischen Raum hat sich das Klima stärker erwärmt als in anderen Ökosystemen, wie Studien zeigen. Nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) beginne die Schneesaison heute zwölf Tage später und ende rund 25 Tage früher als noch 1970.