Kiel.

Im Inneren der Erde gibt es große Mengen Wasser. Wie diese dorthin gelangt sind, war lange Zeit ungeklärt. Jetzt hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel herausgefunden, dass Meerwasser durch Plattenverschiebungen weit ins Erdinnere gelangt und der Wasserkreislauf damit tiefer reicht als bislang angenommen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachblatt „Nature Geoscience“.

Schiebt sich eine ozeanische Erdplatte unter eine kontinentale, nimmt sie Wasser mit in die Tiefe. Bisher ging man davon aus, dass es dabei nur in die äußerste Erdhülle eindringt und dann über Vulkane wieder in die Atmosphäre zurückgelangt, heißt es in einer Mitteilung des Helmholtz-Zentrums. Doch Untersuchungen von Magma- und Lavaproben zeigten, dass das Wasser große Tiefen erreicht – es könnte sogar sein, „dass es bis zur Grenze von Erdmantel und Erdkern in 2500 Kilometern Tiefe gelangen kann“, wird Co-Autor Colin Devey vom Helmholtz-Zentrum zitiert.

Das Ergebnis der Studie könne auch der Frage nach Entstehung der Ozeane neuen Auftrieb geben, hieß es.