Köln.

Dass es einen Zusammenhang zwischen einer Infektion mit dem Zika-Virus und der Schädelfehlbildung Mikrozephalie bei ungeborenen Kindern gibt, ist anerkannt. Doch bislang fehlt der wissenschaftliche Beweis. Den wollen Forscher aus Köln nun mithilfe eines 3-D-Modells eigenen Angaben zufolge geliefert haben. Das Modell bildet die frühe Hirnentwicklung eines Ungeborenen ab.

Dazu programmierten die Forscher menschliche Hautzellen zu sogenannten neuronalen Vorläuferzellen (nVZ) um, wie die Uniklinik Köln in einer Mitteilung schreibt. Aus diesen nVZ bildete sich unter bestimmten Bedingungen sogenannte Hirnorganoide. Als Organoide werden aus Stammzellen in vitro gezüchtete Miniatur-Organe bezeichnet.

Die Forscher konnten nun in ihrem Modell beobachten, dass eine Infektion mit dem Zika-Virus zu einer frühzeitigen Ausreifung der neuronalen Vorläuferzellen zu reifen Nervenzellen führte. Das sei brisant für die weitere Entwicklung des Hirns, hieß es weiter. Denn durch die frühe Ausreifung fehlten die Vorläuferzellen für das Größenwachstum der sich entwickelnden Hirnorganoide. Die Forscher nutzten für die Infektion einen Zika-Stamm, der von einem Fötus mit Mikrozephalie stammte.