Berlin.

Zum ersten Mal in Deutschland haben Berliner Ärzte einem Patienten nach einer Speiseröhrenkrebs-Erkrankung ein Stück Schleimhaut verpflanzt und ihm damit mehr Lebensqualität verschafft: Er kann deutlich besser schlucken und essen. Zunächst entnahmen die Mediziner dem Mann Schleimhaut aus dem Dünndarm, teilte das Vivantes-Klinikum am Friedrichshain mit. Die Schleimhaut sei dann in einem komplizierten Verfahren in die Speiseröhre transplantiert worden. Dort sei sie nun dauerhaft angewachsen.

Nach der Entfernung des Tumors aus der Speiseröhre hatte das Narbengewebe dem Patienten das Schlucken – und damit auch das Essen – extrem erschwert. Inzwischen könne der Mann sogar wieder seine Lieblingstorte essen, teilten die Kliniken mit. Ärztliche Fachgesellschaften begrüßen diese Lösung für den Patienten. Sie haben aber noch Zweifel, ob das Verfahren künftig breiter angewendet werden kann.

In Deutschland wird bei mehr als 5000 Männern und 1500 Frauen pro Jahr Speiseröhrenkrebs neu entdeckt. Als typisches Warnzeichen gelten nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums Schluckbeschwerden und Gewichtsabnahme.