Berlin.

Unter der berühmten Kuppel wird es am Sonntag eng: Mehr als tausend Wahlmänner und Wahlfrauen treffen sich im Reichstag in Berlin, um einen neuen Bundespräsidenten zu wählen. Dieses Treffen heißt Bundesversammlung.

Das Ungewöhnliche dabei: Den Bundespräsidenten, also das Oberhaupt des deutschen Staates, wählen nicht nur Politiker. Die 16 Bundesländer – zum Beispiel Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen – können auch Menschen aus anderen Bereichen als Wähler bestimmen, zum Beispiel Prominente. In diesem Jahr sind etwa Fußball-Bundestrainer Joachim Löw und Youtube-Star Julien Bam dabei.

Die Bundesversammlung trifft sich normalerweise nur alle fünf Jahre. Also immer dann, wenn der Bundespräsident gewählt wird. Eine andere Aufgabe hat die Versammlung nicht. In den letzten fünf Jahren war Joachim Gauck Bundespräsident. Er hätte sich eigentlich noch ein weiteres Mal für fünf Jahre wählen lassen können. Aber das wollte er nicht. Joachim Gauck ist 77 Jahre alt. Er weiß nicht, ob er die nächsten Jahre noch fit genug für den Job ist.

Bei der Wahl am Sonntag gehen mehrere Kandidaten ins Rennen. Manchmal müssen die Mitglieder der Bundesversammlung mehrmals abstimmen, bis feststeht, wer neuer Bundespräsident wird. Diesmal aber wird es wohl schnell gehen: Die großen Parteien haben sich geeinigt, dass der frühere Außenminister Frank-Walter Steinmeier neuer Präsident werden soll.