Bern.

In den Schweizer Alpen wird der Permafrost genannte Dauerfrostboden immer wärmer. In zehn bis 20 Metern Tiefe sei die Temperatur im permanent gefrorenen Untergrund teils auf neue Höchstwerte gestiegen, berichteten die Akademien der Wissenschaften Schweiz. Allerdings werden die Temperaturen je nach Standort erst seit 10 bis 25 Jahren gemessen.

Am Gipfel des Stockhorns bei Zermatt auf 3400 Metern Höhe sei die Bodentemperatur in der Tiefe von minus 2,6 Grad im Oktober 2011 auf minus 2,0 Grad im Oktober 2016 gestiegen, hieß es. Der Wärmetrend in der Tiefe habe sich 2016 trotz leicht niedrigerer Oberflächentemperaturen fortgesetzt. Längerfristig sei weiterhin von steigenden Bodentemperaturen sowie von einem langsamen, aber stetigen Auftauen des Permafrosts auszugehen, hieß es.

2016 habe es erst spät geschneit, so dass der Boden ohne isolierende Schneeschicht länger Wärme abgeben konnte. Dann sei der Schnee spät geschmolzen, und der Boden blieb unter der Schneedecke vor sommerlicher Erwärmung geschützt. Deshalb sei die mittlere Temperatur an der Oberfläche 2016 im Schnitt einen Grad niedriger gewesen.