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Mal fehlt ein Wort, dann wieder fällt einem partout der Name eines ehemaligen Nachbarn nicht ein. Und schon ist sie da – die Angst, an Demenz erkrankt zu sein. Die ist aber nicht immer begründet. Manchmal findet man den Zugang zu Informationen, die längere Zeit nicht mehr abgerufen wurden oder die man insgesamt nur selten nutzt, einfach nicht mehr. „Das kann normal sein“, erklärt Prof. Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.

Zum Arzt gehen sollten Betroffene, wenn sie häufiger Aussetzer haben oder es ihnen häufiger schwerfällt, sich zu orientieren. „Das gilt auch dann, wenn jemand Sachen verlegt und nicht mehr findet“, erklärt Iris Hauth. Sie ist Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Vergesslichkeit kann viele Ursachen haben. Nicht immer steckt der Beginn einer Demenz dahinter. „Möglich ist, dass die Vergesslichkeit Anzeichen einer Depression oder einer Angstkrankheit ist“, erläutert Hauth. Sie kann aber auch auf einen Mangel von Vitamin B12 hindeuten, erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer.

Verdichten sich die Anzeichen, dass die Vergesslichkeit der Beginn einer Demenz sein könnte, dann kann der Hausarzt den Patienten an eine spezielle Praxis mit einer Gedächtnisambulanz überweisen. Dort wird die Gehirnleistung mit ausführlichen Tests auf eine mögliche Demenz und andere Ursachen hin untersucht. Eine Demenz ist laut Baum am häufigsten auf altersbedingte Abbauerscheinungen, Eiweiß-Verklumpungen im Gehirn oder auch größere oder mehrfach kleinere Infarkte in der Hirnsubstanz zurückzuführen. Solche Infarkte entstehen durch Durchblutungsstörungen.

Demenz ist momentan nicht heilbar. Man kann den Verlauf aber verlangsamen, zum Beispiel mit Medikamenten oder Ergotherapie. Sport zu treiben und eine gesunde Lebensweise zu führen, beugt einer Demenz vor.