London.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat im Jahr 2016 insgesamt 81 Arzneimittel zur Zulassung empfohlen, 27 davon waren neue Wirkstoffe. Das erklärt die Behörde in einem neuen Bericht. Die meisten Empfehlungen bezogen sich auf Mittel gegen Krebserkrankungen und Infektionen.

Unter anderem rät die EMA auch dazu, einen neuen Impfstoff gegen den Vogelgrippevirus H5N1 zuzulassen. Der Virus führte vor allem in Asien zwischen 2003 und 2009 zu einigen Todesfällen, 2016 gab es weltweit nur noch 10 Fälle. Die in Europa grassierende Vogelgrippewelle 2016 wurde vom Typ H5N8 ausgelöst, die nach bisherigen Erkenntnissen für Menschen ungefährlich ist. Die Zulassung der Mittel erfolgt durch die Europäische Kommission, die sich den Empfehlungen der Arzneimittelagentur in der Regel anschließt. 17 der empfohlenen Mittel haben den sogenannten Orphan-Status, sie dienen zur Behandlung seltener Krankheiten. Sieben Mittel, vier davon gegen Krebs, durchliefen eine beschleunigte Bewertung. Üblicherweise lässt sich die EMA damit bis zu 210 Tage Zeit. Handelt es sich aber um Therapien für Krankheiten, für die es bislang noch keine Alternative gibt, können die Experten schneller – in bis zu 150 Tagen – handeln. Neben den Neu-Empfehlungen berät die EMA auch, ob bereits verkäufliche Medikamente zur Behandlung weiterer Krankheiten zugelassen werden. Das bekannteste Beispiel war 2016 das Mittel Truvada. Es dient zur Behandlung von HIV, ist nach einer EMA-Empfehlung aber seit September auch zur Prophylaxe zugelassen.