Conakry/Genf/London. Forscher hatten das Medikamentbei Ringimpfungen in Guinea getestet

Die bislang einzige große Studie eines Ebola-Impfstoffs am Menschen belegt den zuverlässigen Schutz vor dem Virus bei guter Verträglichkeit. Das zeigen die im Fachblatt „The Lancet“ vorgestellten Ergebnisse der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleiteten Zulassungsstudie in Guinea.

Die Forscher hatten den Impfstoff ab 2015 gegen Ende des Ausbruchs des Virus getestet. Die Ergebnisse zeigten, „dass wir bei der nächsten Ebola-Epidemie nicht mehr schutzlos sein werden“, erklärte Studienleiterin Marie-Paule Kieny von der WHO.

Das Ebola-Virus war 1976 in Afrika entdeckt worden. Der schlimmste bekannte Ausbruch betraf Guinea, Sierra Leone und Liberia von Ende 2013 bis 2016. Es wurden mehr als 11.300 Tote registriert. Gegen Ende der Epidemie testeten die WHO, die Regierung von Guinea und internationale Partner ab 2015 den Impfstoff am Menschen. Das Präparat rVSV-ZEBOV beruht auf einem Virus, das ein Glycoprotein des Ebola-Typs Zaire trägt, der in Westafrika zirkulierte.

Weil sich schon zu Beginn des Versuchs nur noch wenige Menschen infizierten, wählten die Organisatoren das Prinzip der Ringimpfung: Nach einem bestätigten Ebola-Fall impften sie die Kontaktpersonen des Patienten sowie deren Kontakte. Von jenen 5837 geimpften Menschen erkrankte nach Ablauf von zehn Tagen niemand mehr an Ebola. In einer erst später geimpften Vergleichsgruppe traten 23 Fälle auf.

In einem „Lancet“-Kommentar schreibt Thomas Geisbert, Professor für Mikrobiologie von der University of Texas in Galveston (USA), dass noch Fragen offen blieben – etwa, wie lange der Schutz andauere. Doch sein Resümee ist positiv: „Nach 40 Jahren scheinen wir eine wirksame Ebola-Impfung zu haben, auf die wir aufbauen können“, so Geisbert.