Seattle.

Im Kiefer eines frühen Säugetierverwandten haben Paläontologen Hinweise auf einen Tumor gefunden. In dem 255 Millionen Jahre alten Fossil aus Tansania fanden sie Gruppen winziger, zahnähnlicher Strukturen, berichten US-Forscher im „Journal of the American Medical Association Oncology“ und in „JAMA Oncology“. Diese Tumorform, bekannt als Compound-Odontom, sei unter heutigen Säugetieren weitverbreitet. Die Forscher um Christian Sidor und Megan Whitney von der University of Washington in Seattle hatten ein in Tansania gefundenes Kieferfragment eines Gorgonopsiden untersucht. Dieser Seitenzweig der Stammlinie der Säugetiere existierte vor etwa 270 bis 252 Millionen Jahren. Keine der zahlreichen Arten überlebte das Massenaussterben am Ende des Perm. Charakteristisch für die Fleischfresser waren säbelzahnartig vergrößerte Eckzähne.

Es handle sich wahrscheinlich um den bei Weitem ältesten Nachweis eines Compound-Odontoms, so Sidor. Odontome kommen auch beim Menschen häufiger vor. Der älteste Fund eines Tumors ist das Gorgonopsid-Odontom nicht: Bei einem 300 Millionen Jahre alten Fisch-Fossil wurden Hinweise auf Krebsgeschwüre gefunden.