Köln.

Bei bestimmten Brustkrebs-Patientinnen eingesetzte Gen-Tests bringen nach derzeitigem Stand keinen klaren Erkenntnisgewinn bei der Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie. „Der tatsächliche ,Mehrwert‘ der Biomarker-Tests für die Betroffenen kann erst beurteilt werden, wenn weitere Ergebnisse der laufenden Studien vorliegen“, teilte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln am Montag mit.

Die Experten hatten vorläufige Ergebnisse der sogenannten Mindact-Studie ausgewertet. Mit einer Chemotherapie nach der Entfernung eines Tumors wollen Ärzte mögliche Metastasen ausschalten und so eine Wiederkehr der Erkrankung verhindern. Wie hoch das Risiko dafür ist, schätzen Mediziner in erster Linie über klinische Werte wie Alter, Zahl der betroffenen Lymphknoten, Tumorgröße und pathologische Untersuchungen des Gewebes ab. Doch gibt es bestimmte Konstellationen, bei denen eine Entscheidung für oder gegen die belastende Chemotherapie schwierig ist. In diesen Fällen erhoffen sich Mediziner von bestimmten Gentests entscheidende Hinweise.