Berlin. Bundesamt für Verbraucherschutz stellt neuen Überwachungsbericht vor

Modeschmuck enthält oft potenziell gefährliche Mengen von Blei und Cadmium, Kräuter überschreiten häufig die Rückstandsgrenzwerte von Pflanzenschutzmitteln. So lauten zwei der auffälligsten Befunde aus dem bundesweiten Überwachungsplan von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen für das Jahr 2015, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel­sicherheit (BVL) am Mittwoch vorstellte. Knapp 400.000 Proben untersuchten die Überwachungsämter der Länder im vergangenen Jahr, „12,3 Prozent davon wurden beanstandet“, sagte BVL-Präsident Helmut Tschiersky.

Besonders negativ fiel Modeschmuck auf. „Zwölf Prozent der Proben überschritten den Höchstgehalt für Blei, zehn Prozent den von Cadmium“, erklärte Juliane Becker, die Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz . Die längerfristige Aufnahme hoher Mengen von Blei könne das Nervensystem schädigen und zu Unfruchtbarkeit führen, Cadmium könne Nieren und Knochen schädigen. „Besonders billiger Modeschmuck ist problematisch“, sagte Becker. Auf ein bestimmtes Herstellungsland lasse sich die Problematik nicht eingrenzen. Auch bei den Kräutern Dill, Oregano, Majoran, Rosmarin und Schnittlauch entdeckten die Prüfer erhöhte Schwermetall-Konzentrationen. Mehr als die Hälfte der Proben von Oregano, Dill und Rosmarin überschritten demnach den von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) festgelegten Richtwert für Aluminium, sechs Prozent der Dill-Proben lagen zudem über dem Höchstgehalt an Cadmium. Auch Pflanzenschutzmittel sind weiterhin ein Problem. Durchschnittlich acht Prozent der untersuchten Kräuter Dill, Oregano und Rosmarin überschritten die Rückstandhöchstgehalte. „Aufgrund der geringen Aufnahmemenge besteht jedoch kein akutes Gesundheits­risiko“, so Tschiersky.