Winterhude. Das Haus im Hamburger Stadtpark wird am 14. Februar wieder eröffnet

Nach seiner Wiedereröffnung im Februar 2017 wird das Planetarium Simulationen des Kosmos viermal schärfer und heller zeigen als zuvor. Statt zwölf Millionen Pixel sollen 40 Millionen Bildpunkte auf der Innenkuppel des Hamburger Sternentheaters viele Strukturen des Universums erheblich genauer abbilden, sagte Planetariums-Direktor Thomas Kraupe am Mittwoch. „Es ist ein enormer Fortschritt. Die Zuschauer werden ganz neue Farberlebnisse haben.“

Möglich machen sollen das fünf Projektoren der jüngsten Generation, die anstelle der zwei bisher genutzten Geräte zum Einsatz kommen, sowie 20 neue Computer, welche die Bilder für die Projektion erzeugen und acht alte Rechner ersetzen, erläuterte Kraupe. Statt wie bisher 30 Bilder sollen künftig 60 Bilder pro Sekunde erzeugt werden. Auch das 3-D-Erlebnis werde deutlich besser sein.

Zudem erhält der Sternensaal eine neue Laseranlage, eine neue Mediensteuerung und eine neue Beleuchtung.

Unter anderem wegen der verbesserten Leistung wird allerdings der Eintritt teurer: Elf statt zehn Euro kostet ein Ticket für Vollzahler; für 3-D-Shows kommt wie früher ein Preisaufschlag hinzu. Die Eintrittspreise für Schulklassen sollen sich nicht verändern, sagte Kraupe.

Das Gebäude im ehemaligen Wasserturm im Stadtpark ist seit eineinhalb Jahren geschlossen, weil der Sockel und das erste Obergeschoss um 1600 Quadratmeter Nutzfläche erweitert werden. Im Erdgeschoss ist bald ein Restaurant mit Außenbereich untergebracht – bisher gab es im Planetarium nur einen kleinen Kaffeetresen. Mehr Raum wird außerdem für Ausstellungen, Veranstaltungen, Büros und Toiletten zur Verfügung stehen.

Der Zugang zum Planetarium erfolgt künftig ebenerdig vom Stadtpark aus. Vom Erdgeschoss wird ein neuer Aufzug zu der Aussichtsplattform auf dem Dach fahren – früher mussten Besucher einige Treppen hinaufsteigen. Die Kosten für den Ausbau in Höhe von 7,5 Millionen Euro übernimmt die Kulturbehörde, unter deren Aufsicht das Planetarium steht.

Vor Kurzem beschloss die Bürgerschaft, den städtischen Zuschuss für die Betriebskosten des Planetariums um zwei Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre zu erhöhen. Davon werden die fünf neuen Projektoren finanziert, die nicht gekauft, sondern gemietet werden. Ein solches Modell sei unterm Strich günstiger, als die jeweils modernste Technik zu kaufen, sagte Kraupe.

Am 14. Februar 2017 soll das Planetarium mit einer Festveranstaltung wieder eröffnet werden. An zwei Tagen der offenen Tür am 15 . und 16. Februar können Besucher die neuen Räume anschauen. Der Spielbetrieb wird am 17. Februar beginnen. Am Freitag dieser Woche startet der Vorverkauf; zudem stellt das Planetarium seine neugestaltete Internetseite online (www.planetarium-­hamburg.de) und präsentiert sich mit einem sonnengelben Erscheinungsbild und einem neuen Logo, das der Student Mike Golach vom Institute of Design in Hamburg entworfen hat. Auch mit einer Plakatkampagne unter dem Motto „Was ist das Gelbe vom All?“ will das Planetarium auf die Wiedereröffnung aufmerksam machen.

Fünf neue Shows kündigte Direktor Kraupe an. Los geht es mit „Wir sind Sterne“. Die Reise führt die Zuschauer auf den Spuren der chemischen Elemente vom Urknall zu explodierenden Sternen und der Geburt der Planeten bis zur Entstehung des Lebens. Sprecher ist der Schauspieler und Komiker Bastian Pastewka („Die Wochenshow“).

Ein weiteres Highlight zum Start sei die Produktion „Polaris und das Rätsel der Polarnacht“, sagte Kraupe. Es geht um den wissbegierigen Pinguin James vom Südpol, der im Zuge seiner Weltreise am Nordpol den lustigen Eisbären Vladimir trifft. Die beiden wundern sich über die Länge der Polarnächte und suchen gemeinsam nach Antworten.

Am 15. März startet die Show „Limbradur und die Magie der Schwerkraft“. Die Geschichte handelt von einem 12-jährigen Zauberschüler, der auf einer Reise durch Raum und Zeit die Gesetze des Universums erkundet.

Als Sternenführer wird sich Planetariums-Direktor Thomas Kraupe bei der Show „Space Tour 3D“ betätigen. Dabei soll die Kuppelprojektion zu einem „begehbaren Modell des Universums“ werden, in dem Kraupe auf Wunsch der Zuschauer stoppen, navigieren und Besonderheiten von Planeten und Sternen erklären kann.