Hamburg. Techniker Krankenkasse warnt vor der Verbreitung von resistenten Keimen

Noch immer bekommt jeder fünfte Patient bei Erkältungskrankheiten Antibiotika verordnet – obwohl diese nicht gegen die an Husten, Schnupfen und Heiserkeit beteiligten Viren helfen. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) in ihrem aktuellen Gesundheitsreport. Demnach wurden im Jahr 2015 vier von zehn TK-Versicherte bei Erkältung krankgeschrieben. Mehr als 20 Prozent von ihnen bekamen ein Rezept für Antibiotika. Das Problem: Nicht nur sind die aggressiven Mittel gegen Erkältungskrankheiten machtlos, sie erhöhen bei unbedachtem Einsatz auch das Risiko von Resistenzen.

Jeder Gesunde trägt auch einige Keime, die auf gängige Antibiotika nicht reagieren. Wird grundlos ein solches Mittel verordnet, sterben zwar viele andere Keime im Körper des Patienten, die unempfindlichen aber überleben und können sich vermehren. Verbreiten sich diese resistenten Keime, könnten in Zukunft selbst leichte Erkrankungen nur noch schwer zu behandeln sein, so die Befürchtung von Gesundheitsexperten. Die Diskussion um dieses Thema sieht die TK als möglichen Grund für den leichten Rückgang von Antibiotikaverordnungen. So hätte 2011 noch jeder dritte Versicherte bei Erkältung Antibiotika bekommen. Das Robert-Koch-Institut erklärt im Internet unter der Adresse bit.ly/2g278rW, wie Patienten Resistenzen entgegenwirken können.