Hamburg .

Auf die Insel Helgoland zu fahren, ist ein kleines Abenteuer. Die Insel liegt in der Nordsee. Wer dort hin will, fährt meist mit dem Schiff. Aber kurz vor dem Hafen der Insel müssen die Leute oft auf dem Wasser umsteigen. Und zwar in kleine Boote. Diese bringen die Besucher dann an Land.

Das Ganze wird Ausbooten oder auch Börte genannt. Dabei muss sich jeder an die Luke des Schiffes stellen. Kräftige Seeleute greifen ihm dann unter die Arme und heben ihn mit Schwung ins Börte-Boot. Das ist oft eine schaukelige Sache!

Der Grund für das Ausbooten: Im Sommer fahren viele Ausflugsdampfer nach Helgoland. Sie können nicht alle im Hafen anlegen. Dazu ist er zu klein.

Doch manche Leute auf der Insel finden: Das Ausbooten ist nicht mehr zeitgemäß. Es soll eine neue Landungsbrücke gebaut werden. Damit mehr Schiffe anlegen können. Die Börte-Boote bräuchte man dann nicht mehr.

Doch die Schiffer wollen, dass die Börte-Boote erhalten bleiben. Das sei eine einmalige Tradition, meinen sie. Deshalb haben sie sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie wollen die Börte-Boote als „deutsches Kulturerbe“ schützen lassen. Im nächsten Jahr soll ihr Antrag bei der schleswig-holsteinischen Landesregierung in Kiel abgegeben werden. Die Schiffer glauben fest daran, dass die Regierung zustimmt und die Boote bleiben: „Wo gibt es das schon, dass jeder Gast persönlich begrüßt und in den Arm genommen wird?“