Portoroz/Oslo.

Der kommerzielle Fang von Großwalen ist weltweit verboten. Vor 30 Jahren trat ein entsprechendes Moratorium in Kraft. Die Maßnahme rettete Naturschützern zufolge Hunderttausenden Meeressäugern das Leben und verhinderte das Aussterben etlicher Arten. Wenn sich die Internationale Walfang-Kommission (IWC) ab heute im slowenischen Adria-Bad Portoroz zu ihrer Jahrestagung trifft, werden aber auch Schlupflöcher zur Sprache kommen.

„Feierstimmung kommt nicht auf, solange drei Walfangländer dieses Verbot unterwandern“, sagt Nicolas Entrup, Berater der Umweltorganisation OceanCare. Norwegen – das Land, das die meisten Wale jagt – hatte gegen das Moratorium Einspruch erhoben, Island Vorbehalte angemeldet. Japan wiederum beruft sich auf die Klausel, die einen sehr beschränkten Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt. Das japanische Walfang-Programm erfüllt aber diese Kriterien nicht und hat einen kommerziellen Charakter, wie auch ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) aus dem Jahr 2014 festhält. So fallen nach Angaben von OceanCare immer noch jährlich 2000 Wale der Harpune zum Opfer.