Fukuoka.

Erstmals haben Forscher aus adulten Körperzellen von Mäusen im Reagenzglas Eizellen entwickelt, aus denen nach künstlicher Befruchtung fruchtbare Nachkommen entstanden. Damit ist dem japanischen Team die gesamte Entwicklung weiblicher Keimzellen im Labor gelungen. Ihr Vorgehen könne auch bei anderen Säugetieren die Entwicklung von Eizellen in Kultur aufklären, schreibt das Team um Katsuhiko Hayashi von der Kyushu-Universität in Fukuoka in der Zeitschrift „Nature“.

Deutsche Experten sprechen von einem Durchbruch mit weitreichenden Konsequenzen, falls dies auch beim Menschen gelingen sollte. In diesem Fall könnte man von jedem Menschen funktionsfähige Eizellen produzieren. Während die Forscher Eizellen 2012 noch in Eierstöcken von Weibchen reifen ließen, geschah die Eireifung dieses Mal komplett im Labor, benötigt wurden lediglich die Eierstockzellen. Die Forscher hatten ihre Arbeit schon vor über einem Jahr bei „Nature“ eingereicht. Die Zeitschrift hatte die Details offenbar eingehend geprüft, vermutlich weil es auf dem Gebiet der Stammzellforschung in den vergangenen Jahren einige Studien gab, die wegen Fehlern oder gar Täuschung zurückgezogen werden mussten.